Ich war als Referent auf dem zertifizierten Chelatkurs in Bingen am Rhein dabei! Ich habe den Ärzten und Heilpraktikern vor Ort Einblicke aus meiner eigenen Praxis gegeben und anhand von Fallbeispielen erläutert wann wir chelatieren und wann nicht. Denn viel hilft nicht unbedingt viel.

 

Entscheidungsprozess zur Anwendung der Chelattherapie

Die Chelattherapie ist eine Behandlungsmethode, die eingesetzt wird, mit dem Ziel den Körper von Schwermetallen zu befreien. Als ganzheitlich arbeitende Therapeutin ist es meine Aufgabe, sorgfältig zu entscheiden, ob diese Therapieform für einen Patienten geeignet ist. Dieser Leitfaden erklärt die verschiedenen Schritte und Überlegungen, die ich bei dieser Entscheidung berücksichtige.


Hintergrund: Verschiedene Chelatoren für verschiedene Schwermetalle

Es gibt verschiedene Chelatoren, die jeweils spezifisch für unterschiedliche Schwermetalle wie Blei, Quecksilber oder Aluminium zum Einsatz kommen. Die Auswahl des richtigen Chelators ist entscheidend für die Wirksamkeit der Behandlung. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, den Zustand und die Funktion der Entgiftungsorgane zu berücksichtigen, bevor man eine Schwermetallausleitung beginnt. Denn unsere Entgiftungsorgane sind letztendlich das Ausgangstor für Abfallprodukte und Stoffe, die gebunden und ausgeleitet werden sollen.


Ausgangslage: Patienten kommen mit bestimmten Symptomen

Patienten, die zu mir kommen, zeigen oft unspezifische Symptome wie chronische Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten oder Schmerzen. Diese Symptome können auf eine Belastung mit Schwermetallen hinweisen.


Erstanamnese

Der erste Schritt ist eine ausführliche Erstanamnese, um die Beschwerden und den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten zu erfassen. Hierbei stelle ich gezielte Fragen zur Lebensweise, Ernährung und möglichen Expositionen gegenüber Schwermetallen.


Liegt chronische Erschöpfung vor?

Ein wichtiger Aspekt ist die Untersuchung auf chronische Erschöpfung und den Zustand der Mitochondrien, den Energieproduzenten der Zellen. Hier prüfe ich, ob Viren vorhanden sind oder ob eine Entgiftung notwendig ist. Sind die Zellen voll mit Schadstoffen, ist eine Entgiftung erforderlich.


Überprüfung der Entgiftungsorgane

Vor einer Chelattherapie muss die Funktion von Galle, Leber und Nieren überprüft werden. Diese Organe spielen eine zentrale Rolle bei der Entgiftung des Körpers. Wenn ihre Funktion eingeschränkt ist, müssen sie zuerst gestärkt werden. Nur in einem basischen Zustand kann der Körper effektiv entgiften. Schwermetalle binden sich nicht im sauren Zustand, da der Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist.


Überprüfung des Darms

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Darmgesundheit. Der Darm muss in der Lage sein, Nährstoffe aufzunehmen und Abfallprodukte auszuscheiden. Bei einem "Leaky Gut"-Syndrom (durchlässiger Darm) ist eine Chelattherapie nicht ratsam, da die Darmfunktion gestört ist. Hier richten wir unseren Fokus zunächst auf die Sanierung der Darmschleimhaut, bevor wir uns dem Entgiftungsthema widmen.

 

Sicherheitsprofil: Mikronährstoffe, Blutzusammensetzung, Entgiftungsorgane

Ein umfassendes Sicherheitsprofil wird erstellt, um die Mikronährstoffversorgung, die Blutzusammensetzung und die Funktion der Entgiftungsorgane zu beurteilen. Dies stellt sicher, dass der Körper des Patienten bereit für die Chelattherapie ist.


Labordiagnostik: Toxintest

Durch spezielle Labortests im Urin und Blut wird ermittelt, welche Toxine ausgeschieden werden und welche im Körper verbleiben. Diese Tests helfen, die Belastung durch Schwermetalle genau zu bestimmen.


Durchführung der Chelattherapie

Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, kann eine Chelattherapie begonnen werden. Üblicherweise wird diese Therapie in 10 Sitzungen durchgeführt, gefolgt von einer erneuten Laboruntersuchung, um den Erfolg der Behandlung zu kontrollieren.


Wann ist Chelatieren nichts für mich?

Wenn das Sicherheitsprofil nicht passt und die Entgiftungsorgane nicht optimal funktionieren, ist es nicht ratsam, sofort mit der Chelattherapie zu beginnen. Stattdessen muss zunächst das körpereigene Milieu gestärkt werden, bevor eine Entgiftung stattfinden kann.


Fazit

Die Entscheidung, ob eine Chelattherapie geeignet ist, basiert auf einer gründlichen Untersuchung und einer genauen Analyse des Gesundheitszustands des Patienten. Dieser Prozess stellt sicher, dass die Behandlung sicher und effektiv ist. Die Chelattherapie kann eine wirkungsvolle Methode zur Entgiftung sein, wenn sie unter den richtigen Voraussetzungen angewendet wird. Wenn Sie Fragen haben oder weitere Informationen wünschen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.


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