In 60 Sekunden: Ein stabiles Immunsystem entsteht nicht über Nacht, sondern aus guten Gewohnheiten. Besonders in der kühleren Jahreszeit kommt es auf drei Bereiche an: Schlaf & Rhythmus, Ernährung & Darm sowie Verhalten & Umgebung. Die folgenden 10 Schritte helfen Ihnen, sich optimal auf den Herbst vorzubereiten. Ziel ist es, Ihr Immunsystem zu unterstützen – nicht „zu boosten“. Jeder Schritt ist alltagstauglich und wissenschaftlich belegt.



Warum unterstützen statt boosten? – Was wirklich zählt

Viele wünschen sich ein „geboostetes“ Immunsystem. Tatsächlich geht es darum, dem Körper zu ermöglichen, so zu funktionieren, wie er es von Natur aus kann. Schlafmangel, Nährstofflücken oder Bewegungsmangel können die Abwehr schwächen. Wer bewusst auf regelmäßigen Rhythmus, ausgewogene Ernährung und passende Routinen achtet, unterstützt die normale Funktion des Immunsystems am besten.



Schlaf & Rhythmus: Ihre inneren Taktgeber für starke Abwehr

1. Schlaf priorisieren – Erholung als Schutzschild

Warum wichtig: Ausreichender Schlaf hilft dem Immunsystem, sich gegen Infekte zu wappnen. 

So geht’s:

  • Jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett gehen

  • 7–9 Stunden als Ziel

  • Bildschirmzeit vor dem Schlafen reduzieren 

Hinweis: Schlafmangel schwächt messbar die Immunantwort – besonders vor Impfungen oder Infektphasen.

Mini-Check

☑ Feste Schlafzeiten 

☑ Ausgeschlafen fühlen 

☑ Ruhige Abendroutine



2. Tageslicht am Morgen, abends dämpfen

Warum wichtig: Licht am Morgen stellt die innere Uhr. Dunkelheit am Abend fördert die Ausschüttung des Schlafhormons. 

So geht’s:

  • Morgens 20 Minuten rausgehen (auch bei Wolken)

  • Abends warmes, gedimmtes Licht nutzen

  • Handy/Tablet eine Stunde vor dem Schlafen meiden 

Wichtig: Tageslicht reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus und damit die Immunbalance.

Mini-Check

☑ Morgens raus 

☑ Abends Licht reduzieren 

☑ Weniger Handyzeit



3. Stressbremse am Abend – Ruhe für Körper und Immunsystem

Warum wichtig: Entspannung hilft, die körpereigene Abwehr zu regulieren und besser zu schlafen. 

So geht’s:

  • Kurz vor dem Schlafen tief durchatmen

  • Feste Entspannungsrituale (Lesen, Musik, Meditation)

  • To-Do-Liste für den nächsten Tag schreiben 

Hinweis: Schlafzugang fällt mit Entspannung leichter, Stress schränkt Immunregulation ein.

Mini-Check

☑ Atemübung 

☑ 10 Minuten entspannen 

☑ Aufgaben notieren



Ernährung & Darm: Bunt, ballaststoffreich, bewusst genießen

4. Ballaststoffe erhöhen – Vielfalt für Ihre Darmbakterien

Warum wichtig: Ballaststoffe füttern nützliche Bakterien, die im Darm eine wichtige Rolle für das Immunsystem spielen. 

So geht’s:

  • Jeden Tag Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkorn

  • Neue Sorten probieren

  • Fertigprodukte meiden 

Wichtig: Eine vielfältige Ernährung unterstützt verschiedene Darmbakterien.

Mini-Check

☑ Gemüse/Obst täglich 

☑ Vollkornprodukte 

☑ Neues probiert



5. Fermentiertes gezielt einbauen

Warum wichtig: Fermentierte Lebensmittel wie Joghurt oder Sauerkraut fördern die Vielfalt im Darm. 

So geht’s:

  • Täglich kleine Portionen naturbelassenes Fermentiertes

  • Verschiedene Sorten ausprobieren

  • Auf zugesetzten Zucker achten 

Hinweis: Kein Ersatz für Medikamente, sondern Ergänzung im Alltag.

Mini-Check:

☑ Fermentiertes gegessen 

☑ Verschiedene Sorten 

☑ Wenig Zucker



6. Protein & bunte Pflanzenkost sichern – Basis vor Supplementen

Warum wichtig: Eiweiß und Pflanzenstoffe sind die „Bausteine“ für Abwehrzellen. 

So geht’s:

  • Jeden Tag Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen

  • Viel buntes Gemüse/Obst

  • Fleisch und Milchprodukte in Maßen

Wichtig: Die WHO empfiehlt mindestens 400 g Obst/Gemüse täglich.

Mini-Check

☑ Bunte Mahlzeiten 

☑ Hülsenfrüchte 

☑ Nüsse/Samen



7. Vitamin D, C und Zink 

Warum wichtig: Vitamin D, C und Zink „tragen zur normalen Funktion des Immunsystems bei“.

So geht’s:

  • Vitamin D-Status checken (besonders im Winter)

  • Obst und Gemüse für Vitamin C

  • Nüsse/Saaten für Zink 

Hinweis: Nahrungsergänzung nur gezielt und nach Rücksprache; Basis bleibt die Ernährung.

Mini-Check

☑ Vitamin D geprüft 

☑ Frisches Obst 

☑ Nüsse/Saaten integriert



Verhalten & Umgebung: Alltag schützen, Infekte vermeiden

8. Moderat bewegen – regelmäßig statt extrem

Warum wichtig: Bewegung fördert die Abwehr, ohne sie zu „überreizen“. 

So geht’s:

  • Täglich mindestens 30 Minuten aktiv

  • 2–3x pro Woche moderates Krafttraining

  • Spaziergänge und Radfahren nutzen 

Wichtig: Moderate Aktivität zeigt Vorteile für die Infektabwehr.

Mini-Check

☑ Aktiv bewegt 

☑ Training eingeplant 

☑ Frische Luft getankt



9. Handhygiene & Lüften – kleine Maßnahmen, große Wirkung

Warum wichtig: Händewaschen und frische Luft senken das Risiko für Infekte, vor allem im Herbst.

So geht’s:

  • 20–30 Sekunden Hände mit Seife waschen

  • Vor dem Essen und nach dem Heimkommen

  • Mehrmals täglich Stoßlüften 

Wichtig: Hygieneregeln und Lüften reduzieren die Keimlast in Räumen. 

Mini-Check

☑ Hände gewaschen 

☑ Räume gelüftet 

☑ Hygiene beachtet



FAQ – Die häufigsten Fragen aus der Praxis

Brauche ich im Winter extra Vitamin D? 

Das kommt darauf an, wie viel Sonne Sie bekommen. Oft ist eine Ergänzung sinnvoll – individuell klären.


Wie viel Bewegung ist optimal? 

Regelmäßige, moderate Bewegung ist ideal. Übertreiben bringt keinen Mehrwert, Pausen sind wichtig.


Was bringt fermentiertes Essen wirklich? 

Es unterstützt ein vielfältiges Darmmikrobiom – probieren Sie kleine Portionen im Alltag.


Reicht Händewaschen wirklich aus? 

Ja, regelmäßige Händehygiene ist eine der einfachsten und wirksamsten Präventionsmaßnahmen.


Kann man das Immunsystem wirklich „boosten“? 

Nein, aber Sie können es unterstützen, indem Sie auf Schlaf, Ernährung und Alltag achten.



Nächster Schritt – jetzt individuell anpassen

Sie möchten wissen, welche Maßnahmen zu Ihrem Lebensstil passen? In der Praxis besprechen wir gemeinsam Ernährung, Schlaf, Bewegung und passende Routinen – immer abgestimmt auf Ihre Bedürfnisse. Jetzt Termin vereinbaren!