Bei einer Allergie reagieren die Zellen unseres Immunsystems auf üblicherweise für uns Menschen ungefährliche Stoffe. Sie äußern sich am häufigsten an den Kontaktflächen zwischen Körper und Außenwelt, an Haut, Schleimhäute, Magen-Darm und Bindehaut der Augen. Aktuell steht wohl der sogenannte Heuschnupfen besonders im Fokus. Denn gerade zwischen Mai und Juli herrscht Pollenflug-Hochsaison.
Die Allergie auf Pollen äußert sich in tränenden Augen, laufender Nase und Husten und es kann sogar Fieber auftreten. Mit einem Hauttest können die Pollenarten ermittelt werden, die für die allergische Reaktion sorgen.
Bei anderen Allergien, wie zum Beispiel Nahrungsmittelallergien oder die harmloseren, weiter verbreiteteren Lebensmittelunverträglichkeiten, können mit Hilfe einer Analyse des Darmmikrobioms und einer Stuhl- oder Blutuntersuchung ermittelt werden. Denn vielen Unverträglichkeiten und Allergien liegt ein Ungleichgewicht des Darms zugrunde, denn ca. 70 % unserer Immunzellen befinden sich im Darm.
Das Immunsystem regulieren, statt es zu unterdrücken – Ganzheitliche Therapieoptionen
Wichtig für Sie als Patienten ist, dass die Produkte aus der Schulmedizin zwar kurzfristig dabei helfen die unangenehmen Symptome zu unterdrücken. Die Allergie bleibt jedoch bestehen und bricht immer wieder, Jahr für Jahr aus, da die Medikamente nicht die Entstehungsursache bekämpfen. Deshalb wird die ganzheitliche Behandlung immer populärer, es wird nach der Ursache gesucht, statt nur die Symptome wegzudrücken. Ganzheitliche Therapieverfahren setzen auf die Regulation des immunsystems, statt auf die bloße Vermeidungstaktik. Es geht vielmehr darum, dass Immunsystem in seiner Funktion so zu optimieren, dass es besser mit den Pollen umgehen kann. Denn diese sind ja per se nicht schädlich für uns Menschen, sondern die extreme Reaktion unserer Immunzellen durch die allergischen Symptome, wie verstopfte Nase, Husten und gereizte Augen ausgelöst werden. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀
Symptomatische Behandlung
Histamin spielt eine Schlüsselrolle bei allergischen Reaktionen vom Soforttyp (allergische Reaktion nach wenigen Sekunden bis Minuten) und sorgt für eine Vielzahl von Symptomen. Antihistaminika sind deshalb in der Schulmedizin die populärsten Medikamente bei Heuschnupfen und Co., weil die Symptome schnell bekämpft werden. Diese schnelle Abhilfe geht jedoch nicht selten einher mit unerwünschten Nebenwirkungen, wie:
- Müdigkeit (Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit)
- Schlafstörungen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Mundtrockenheit
Nasenspray, Histaminblocker und Co. lindern zwar kurzfristig die lästigen Beschwerden, können dem Körper jedoch langfristig sogar Schaden, denn die Allergie bleibt und kann auf Dauer niedriggradige Entzündungen auslösen, die häufig Auslöser diverser chronischer Erkrankungen sind.
Weglassen & vermeiden
Hat ein Allergietest klare Hinweise auf bestimmte Allergene erbracht, sollten diese so konsequent wie möglich gemieden werden. Ernährungsempfehlungen können helfen, allergische Symptome zu reduzieren, u.a. das Meiden “schleimender” Lebensmittel sowie von Kreuzallergenen in Nahrungsmitteln. Bei einer Pollenallergie kann die Nutzung einer Pollen-App dabei helfen, die Hochsaison bestimmter Pollentypen im Blick zu behalten und sich entsprechend vorzubereiten und gegebenenfalls Allergie-Symptome wie Müdigkeit oder eine mangelnde Konzentrationsfähigkeit besser einordnen zu können.
Hyposensibilisierung
Speziell für Menschen mit Pollenallergie wird die Hyposensibilisierung mit Hilfe verdünnter Allergenlösungen empfohlen. Bei der sogenannten SLIT (sublinguale Immuntherapie) werden dem Betroffenen Tropfen mit dem Allergen gegeben. So soll das Immunsystem an die Allergieauslöser gewöhnt werden. Mit einer Hyposensibilisierung kann man langfristig oft eine deutliche Verbesserung der allergischen Reaktion erreichen.
Heilpflanzen
Es gibt einiges Pflanzen, die die Reaktion auf Allergene normalisieren können, ohne das Immunsystem zu unterdrücken. Die Pflanzenheilkunde bietet verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die in den letzten Jahren zunehmend wissenschaftlich untersucht werden, darunter:
- Pestwurz
- Schwarzkümmel
- Tragantwurzel
- Ingwer
- Brennnessel
- Zistrose
Darmsanierung
Durch eine Wiederherstellung der natürlichen Darmflora wird das Immunsystem gestärkt und somit allergische Reaktionen vermindert. Dies gilt vor allem für Personen mit Verdauungsbeschwerden.
Fastenkur
Fasten, also der zeitweise Verzicht auf Nahrung, kann Magen und Darm bei der Regeneration unterstützen. Da ca. 70 % der immunologischen Abwehr in der Darmschleimhaut sitzt, wird es durch Heilfasten entlastet, kann sich erholen und auf die Heilung konzentrieren. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der Magen-Darm-Trakt nicht mehr durch Stoffe beeinträchtigt werden kann, auf die er allergisch reagiert.
Akupunktur
Die Akupunktur kann sowohl präventiv als auch kurativ gegen Allergien, wie Heuschnupfen, eingesetzt werden. Häufig ist bereits kurz nach der Behandlung eine deutliche Symptomlinderung zu verspüren. Es empfiehlt sich etwas zwei bis vier Wochen vor dem geschätzten Beginn des Pollenfluges.
Infusionstherapie mit hochdosiertem Vitamin C als natürliches Antihistaminikum
Bei allergischen Reaktionen, wie beim wie Heuschnupfen können Vitamin C und andere Vitalstoffe, wie Vitamin D und Zink die Symptome lindern. Es gibt eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2018, die zeigte, dass allergischen Symptome, wie Schnupfen und innere Unruhe mit Hilfe von Vitamin C-Infusionen gelindert werden konnten. Dies hängt damit zusammen, dass Vitamin C den Histaminspiegel beeinflusst.
Vitamin C kann auf natürliche Art und Weise den Abbau von Histamin im Körper ankurbeln, wirkt außerdem entzündungshemmend und stärkt das Immunsystem. Bei starken Symptomen und akutem Pollenflug scheinen die schulmedizinischen Maßnahmen häufig unumgänglich. Es empfiehlt sich trotzdem die beschriebenen Maßnahmen ergänzend einzusetzen und sich entsprechend auf die nächste Pollensaison vorzubereiten. Einen individuellen Allergie-Fahrplan sollten Sie mit Ihrem Therapeuten/ Heilpraktiker / Arzt besprechen.